Joschi, unser unaufdringlicher Türöffner – wie beschreibt man ihn… Joschi ist im Haus unsere ruhige Seele. Mit seinen inzwischen 15 Jahren lässt er es nun gemütlich angehen und so schnell bringt ihn nichts aus dem Konzept. Vom Welpenalter an lebt er mit Christian zusammen. Seit seinem vierten Lebensjahr gehöre auch ich zu seinem Rudel. Joschi ist ein Münsterländer/Border Collie-Mix und für jede Streicheleinheit zu haben. Joschi gehört zu den egoistischeren Kuschlern. So lange man ihn streichelt, harrt er stundenlang der Dinge und genießt. Sobald man aber aufhört, sucht er sofort das Weite. Er kuschelt nur so lange, wie er auch etwas davon hat. Man sagt ihm eine gewisse Arroganz nach – zumindest kann er herrlich arrogant gucken. Jola liebt ihn sehr und versucht immer, ihn in die Richtung zu hüten, die sie für richtig hält. Joschi ist sehr geduldig und lässt sich viel gefallen. Er ist ein echter Gemütshund und dabei muss er manchmal ganz schön was mit ihr aushalten. Schön ist es dann zu sehen, wie er wiederum aber auch ihre Nähe sucht oder sich nach längerer Abwesenheit freut, sie wieder zu sehen.  An anderen Hunden zeigt Joschi wenig Interesse und ignoriert sie weitestgehend. Er möchte da lieber seine Ruhe. Wie alle unsere Hunde es waren/sind, ist er auch katzenverträglich.

Joschi hat jedoch auch eine andere Seite… Jola hat er schon ziemlich früh erfolgreich beigebracht, wie man Margarine-Töpfe von der Arbeitsfläche oder vom Tisch holt. Er ist eine diebische Elster, wie auch an den Farben seines Fells zu erkennen ist. Es gibt fast nichts, was er im Laufe seines Lebens noch nicht geklaut und probiert hätte – hervorzuheben wäre da eine Tube Bepanthen Wund- und Heilsalbe. Ebenso ist er Meister im Türen öffnen – Höhepunkt seiner Türöffner-Karriere ist der Besuch der Hermes-Botin frühmorgens – Herrchen hatte Spätschicht und schlief noch. Sie klingelte und Joschi öffnete ihr ganz selbstlos die Tür. Ganz zuverlässig meldete er nun die fremde Person, die wiederum äußerst hektisch ihr Auto aufsuchte, gefolgt von Joschi und dem mittlerweile erwachten Herrchen… Jetzt haben wir Drehknaufe an den ‚kritischen‘ Türen.

Man sieht, mit Joschi wird es nicht langweilig. Wir lieben ihn genauso wie er ist. Wie gesagt, im Haus ist er ein sehr harmonischer Geselle, den man kaum bemerkt – er wird ja auch älter und weiser, so dass sich sein ‚Blödsinn‘ mittlerweile in Grenzen hält.

Seine Vorzüge auf Spaziergängen haben sich mit dem Alter auch ein wenig geändert. Während er früher gerne am Rad gelaufen ist und der schnellste Hund war, den ich jemals kennengelernt habe, bevorzugt er es heute ausschließlich zu schnuppern und zu pieschern – man kann nie genug markieren. Alles ist eine Gangart ruhiger geworden. Wenn er jedoch von weitem einen Hasen sieht, wird der Münsterländer in ihm noch mal wach… Dann stellt er leider seine Ohren auf Durchzug und ist vorerst verschwunden. Aber so lange wir ihn kennen, hat er nie einer Fliege etwas zu leide getan. Joschi ist einfach ein toller und umgänglicher Hund, den wir nicht missen möchten. Joschi ist eben Joschi…

Obwohl Joschi mit 17,5 Jahren ein stattliches Alter erreicht hat, mussten wir uns ganz plötzlich und unerwartet am Morgen des 16. Januars 2014 von ihm verabschieden. Wir sind dankbar darüber, dass wir unser Leben mit ihm teilen durften und auch darüber, dass es ihm bis zu seinem letzten Tag gesundheitlich seinem Alter entsprechend sehr gut ging. Joschi war in all den Jahren nie ernsthaft erkrankt.

Wir werden ihn schrecklich vermissen - Abschied nehmen tut sehr weh und auch Aura wird ihm nie wieder die Lefzen lecken und sich zu ihm kuscheln können. Aber da wo er jetzt ist, trifft er seinen allerbesten Freund Boomer wieder. Die beiden tollen nun wieder über die grünen Wiesen...