Boomer

www.huntediek.de

 

 

Boomer

1987 - 19.04.2011

Boomer ist der wohl außergewöhnlichste kleine Hund, den ich kennenlernen durfte. Im Alter von angeblichen 4 Jahren wollte ihn seine damalige Familie nicht mehr, weil sie heillos überfordert war. So kam unser kleiner Yorkshire-Dackel (Mix aus Yorkshire Terrier und Dackel) mit 4 zu Christian. Als er dann ca. 13 Jahre alt war, begann unser gemeinsames Zusammenleben – eigentlich seinem Lebensabend nicht mehr fern. Eigentlich...
Boomer war eine kleine Hundepersönlichkeit: immer fröhlich, energiegeladen, lustig  und den Schalk im Nacken. Er hat sich von keinem anderen Hund die Butter vom Brot nehmen lassen - dabei hatte er es gar nicht nötig, Stunk und Ärger zu verbreiten. Unsere eigenen und auch fremde Hunde haben Boomer als Chef akzeptiert. Er konnte mit wenigen Signalen vermitteln, dass sein Gesetz zählt – kaum zu glauben bei seiner körperlichen Größe. Er hat mit Leidenschaft gekuschelt, vor allem mit seinem besten Kumpel Joschi, den er quasi mit erzogen hat. Menschen ist Boomer immer unkompliziert und freundlich gegenübergetreten.
Noch heute müssen wir lachen, wenn wir uns Bilder von ihm anschauen, wie er mit fliegenden Ohren im Karnickelgalopp über die Felder saust. Er war einfach unglaublich. Mit 18 Jahren ist er noch ein wenig mit uns am Rad gefahren. Er war immer kernig und robust. Als er dann 19 – 20 Jahre alt war, mehrten sich so langsam die Alterszipperlein. Er konnte nicht mehr so schnell und so lange wie er gewollt hätte, Hören und Sehen ließen auch langsam nach. Zu dem gesellte sich noch ein Inkontinenzproblem, welches wir aber dank der tollen Rüdenwindeln von Anette Grehl bis zuletzt gut im Griff hatten. Trotz allem war er nach wie vor sehr lebenslustig.
Nachdem er in 2006 bereits drei Mal am geriatrischen Vestibularsyndrom (sog. "Schlaganfall" bei Hunden) erkrankte, sich davon jedoch wieder vollständig erholte, ereilte ihn das Unglück dann Anfang 2010 erneut. Dieses Mal erholte er sich aber nicht wie bei den vorigen Malen. Es stand einige Tage nicht gut um ihn. Als der Tierarzt und auch wir uns schon innerlich von ihm verabschiedet hatten, hatte er plötzlich einen Genesungsschub, fraß wieder, nahm seine Umwelt wieder wahr und vermittelte uns, dass er noch nicht gehen möchte. Das letzte Jahr mit ihm war dann leider doch gezeichnet vom körperlichen Verfall, der nicht mehr aufzuhalten war. Fast blind und taub und später auch mit rapide schwindender Muskelkraft mussten wir ihn schweren Herzens im April 2011 im hohen Alter von 24 Jahren gehen lassen. Er hat nun sein Plätzchen neben Errik in unserem Garten. Wir hatten eine sehr schöne Zeit mit ihm und sind dankbar, dass wir diesen kleinen außergewöhnlichen Kerl so lange in seinem Leben begleiten durften. Er fehlt uns allen sehr.

 

   

 

Zurück zu 'Unsere Hunde'